Noch eine App auf dem Handy?
- teresad
- 26. Jan. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März 2020
Jeder Lehrer, jede Lehrerin und alle SchülerInnen kennen das Problem: man möchte kurz erfahren, was in der Schule für den nächsten Tag ansteht, sprich, welche Überraschungen auf dem Vertretungsplan auf einen warten.
Einige Schulen bieten die Möglichkeit den aktuellen Vertretungsplan auf ihrer Homepage in einem geschützten Bereich anzusehen. Man startet den PC, tippt die Homepageseite ein, klickt sich bis zum privaten Bereich durch, gibt seine Zugangsdaten ein und erhält die Ansicht auf den Vertretungsplan. Ziemlich viele Schritte, um eine kurze Information einzuholen.
Andere Schulen haben bereits eine App für das Smartphone entwickelt, wo man abends kurz vor dem Schlafengehen „checken“ kann, was der morgige Schultag für einen bringt. Kurz das Handy zur Hand nehmen, die App öffnen und schon zeigt sich, ob man morgen in seiner eigentlichen Freistunde eine Kollegin vertreten muss.
Vergleicht man diese beide Möglichkeiten, wird schnell klar, dass sich durch die App zeitliche Vorteile ergeben.
Die SchülerInnen nutzen ihr Handy noch mehr als die Lehrer. Nicht alle besitzen einen eigenen PC zu Hause und können den Vertretungsplan für den nächsten Tag ansehen. Einzelne Schüler haben bereits Whatsapp-Gruppen, in denen sie sich mitteilen, dass sich am nächstes Tag etwas ändert. Eine App würde diese Kommunikation ablösen und jeder Schüler/jede Schülerin könnte an ihrem eigenen Smartphone sehen, was am nächsten Tag passiert.
Meine Schule bietet bisher leider nur die erste Möglichkeit an. Ich finde, dass das durchaus schon Vorteile für die Planung des nächsten Tages bringt. Aber mir persönlich bietet eine App einen größeren Mehrwert. Ich kann mich nicht davon freisprechen, dass ich mein Handy kaum in der Hand hätte. Ich nutze es für Absprachen, natürlich zur Unterhaltung und sogar auch zur Unterrichtsplanung. Es existiert leider kein funktionierende Wlan an meiner Schule und durch meine mobile Daten, kann ich meine iCloud aktualisieren oder Videos abspielen.
Zusammengefasst kann man sagen: mein Handy ist mein täglicher Begleiter durchs Schulleben.
Ich bin da aber nicht alleine im Kollegium. Viele Kollegen nutzen ihr privates Handy für berufliche Zwecke: sei es eine kurze Whatsapp-Nachricht mit einer Information zu schicken oder die Musik für den Sportunterricht abzuspielen.
Wenn man dieses mobile Gerät eh ständig bei sich trägt, bietet sich die Vertretungsplanapp durchaus an.
Im Zuge der anstehenden Projektwoche würde sich die Realisierung dieses Projekts anbieten: es gibt sicherlich viele interessierte SuS, die sich für dieses Projekt begeistern lassen. Sie würden lernen, wie man eine App entwickelt, wie man diese unter den Schülern bekannt macht und wie man diese auf dem aktuellsten Stand hält. Web-UNTIS bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit. Des Weiteren können Statistiken eingesehen werden, die zeigen, wie viele SuS wirklich diese App nutzen. Sollte sich zum Beispiel zeigen, dass die App kaum genutzt wird, könnte man die Nutzung auch wieder einstellen.
Eine mögliche Grenze zeigt sich bei der Überzeugung des Vertretungsplankoordinators: Hat dieser mehr Arbeit durch die App? Ist er oder sie vertraut mit digitalen Werkzeugen oder steht neuen Medien eher kritisch gegenüber?
Medienferne LehrerInnen können die Vorteile der App nutzen, aber werden nicht gezwungen, da die alte Version auf der Homepage bestehen bleiben würde. Durch einen Austausch mit medienaffinen LehrerInnen wäre es möglich, sie von den zeitlichen Vorteilen durch Nutzung der App zu überzeugen.

Zuerst würde ich mir viele Informationen von Web-UNTIS zulegen (z.B.: das Broschüre-heft). Ich würde mich in dem Feld professionalisieren.
Meine Idee würde ich den anderen Lehrern auf einer Lehrerkonferenz vorstellen, in dem ich ihnen folgende Dinge wortwörtlich sagen würde und gleichzeitig meine Vorgehensweise direkt am Beamer mitverfolgen lasse:
„Hallo liebes Kollegium,
ich möchte euch heute eine Neuheit für unseren Vertretungsplan vorstellen:
Jeder von euch kennt es: abends möchte man nochmal kurz nachsehen, ob man morgen in seiner Freistunde einen Kollegen oder eine Kollegin vertreten muss. Man startet den PC, öffnet die Homepage der Schule, gibt seine Zugangsdaten ein und kann dann den Plan einsehen.
Das ganze ist natürlich auch noch mit dem Handy möglich. Dazu vollziehe ich die Schritte auf meinem Browser auf dem Smartphone. Es gibt aber noch einen kürzeren Weg.
Wer nutzt von euch eine App zu Hause? Spotify, Whatsapp, Instagram oder sein Mailprogramm? Ich denke, dass ihr euer Handy nicht nur zum Telefonieren nutzt.
Man könnte eine weitere App laden: die Vertretungsplan-App. In sekundenschnelle zeigt sie euch die Änderungen für den nächsten Tag an.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren: wozu denn noch eine App auf dem Handy?
Absolut richtig! Ihr müsst sie nicht nutzen, aber einigen von euch – mich eingeschlossen – erspart sie viel Zeit.
Ich denke auch, dass die Schülerinnen und Schüler gerne diese App hätten. Nicht jeder von ihnen kann zu jeder Zeit einen Laptop benutzen. Ein Smartphone besitzen aber sehr viele.
Aus eigener Erfahrung mit der App, kann ich euch sagen, dass sie sich als sehr nützlich erwiesen hat. An meiner Referendariatsschule wurde diese implementiert, als ich dort war. Sie wurde in einer Projektwoche von Schülerinnen und Schülern entwickelt. Diese haben neben der Entwicklung auch die Wartung der App übernommen.
Ich denke, dass es ein tolles Projekt für die Schülerinnen und Schüler ist und wir können alle davon profitieren, wenn wir möchten.“
Dann würde ich die Leitung des Projekts in Absprache mit der Schulleitung übernehmen. Den Vertretungsplaner würde ich in einem persönlichen Gespräch von den Vorteilen für ihn überzeugen und würde auch ihn direkt an dem Projekt beteiligen. So ist er durch die Entwicklung mit den Schülerinnen und Schülern direkt mit der App vertraut und kann seine Wünsche mit einbringen.
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